- In einer 2020 im Fachjournal "Science" veröffentlichten Studie berichtete ein Team der Universität Tübingen, dass Krähen darauf trainiert werden können, zu berichten, was sie sehen. Den Vögeln wurde beigebracht, mithilfe ihrer Kopfbewegungen zu vermelden, ob ihnen ein visueller Reiz gezeigt wurde oder nicht.
- Oktopusse meiden Schmerzen und schätzen Schmerzlinderung: Zu diesem Ergebnis kam eine 2021 in "iScience" veröffentlichte Studie. Im Experiment dafür mieden die Kraken eine Kammer, in der sie eine Essigsäureinjektion bekommen hatten. Erhielten die Tiere in dieser Kammer eine lokale Betäubung, entwickelten sie aber eine Vorliebe dafür. "Bei einer Ratte oder einem Menschen würden wir aus diesem Muster schließen, dass die Säureinjektion Schmerzen verursachte, die durch das Lidocain gelindert wurden, so dass wir bereit sein sollten, die gleichen Schlussfolgerungen für einen Oktopus zu ziehen", heißt es auf der Seite der New Yorker Erklärung.
- Strumpfbandnattern scheinen sich in einer abgewandelten Form des Spiegeltests selbst zu erkennen. Die Idee hinter dem Anfang der 1970er Jahre entwickelten Spiegeltest ist, herauszufinden, ob das Testsubjekt über Selbstwahrnehmung verfügt. Dafür wird ihm eine Markierung an einer Stelle des Körpers angebracht, die es nur im Spiegel sehen kann, und dann das Verhalten beobachtet: Erkundet das Testsubjekt die markierte Stelle am Körper vor dem Spiegel oder versucht, sie abzureiben, gilt das als Beleg dafür, dass es sein Spiegelbild als sich selbst erkannt hat.
Da sich Schlangen in erster Linie auf Gerüche verlassen, um sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden, nutzte die 2024 im Fachjournal "Proceedings B" der britischen Royal Society veröffentlichte Studie Wattepads, die mit verschiedenen Gerüchen getränkt waren: dem Duft der Natter, ihren eigenen Duft mit der Markierung eines anderes Duftes, den anderen Duft allein, den Duft einer fremden Schlange und den Duft der fremden Schlange mit einer Markierung. Tatsächlich untersuchten die Strumpfbandnattern ihren eigenen markierten Duft länger als alle anderen, was darauf hindeute, dass die Tiere ihre eigenen Gerüche erkennen und merken, wenn sich ihr Geruch verändert hat.
- In einer 2022 in "Animal Behaviour" erschienenen Studie beschrieb ein Forschungsteam unter britischer Leitung, dass Hummeln spielerisches Verhalten an den Tag legen. So rollten die Insekten in einem Versuch Holzkugeln auf eine Art und Weise, die mit fünf Merkmalen des Spielens übereinstimmte. So hatte das Rollen der Kugeln beispielsweise keinen offensichtlichen Zweck und trat verstärkt zutage, wenn die Hummeln entspannt waren, was den Forschenden zufolge darauf hindeutete, dass sie das Rollen angenehm fanden.
- Gleich drei Studien, die zwischen 2014 und 2017 in verschiedenen Fachjournalen veröffentlicht wurden, zeigten zum einen, dass Flusskrebse "angstähnliche" Zustände verspüren können - sei es in Situationen, in denen sie Lichtreizen oder Elektroschocks ausgesetzt waren, oder aber nach Kämpfen mit Artgenossen. Zum anderen reagierten die Tiere auf angstlindernde Medikamente und legten derart behandelt beispielsweise ihre Scheu vor einem hell beleuchteten Labyrinth ab.
- Gemeine Strandkrabben wägen gedächtnisabhängig ab, wenn sie vor einer schwierigen Entscheidung stehen. Diesen Schluss zogen zumindest zwei Forscher aus Großbritannien nach Experimenten mit den Tieren. Für eine 2024 in "Animals" veröffentlichte Studie untersuchten sie, wie die Strandkrabben ihre Abneigung gegen helles Licht gegen ihre Abneigung gegen Stromschläge abwägen. So suchten die Tiere normalerweise einen Unterschlupf auf, um dem hellen Licht zu entkommen, zogen das Licht aber vor, wenn sie in der Vergangenheit in diesem Unterschlupf einen Schock erlitten hatten. Ihre Entscheidung hing den Forschern zufolge davon ab, wie intensiv der Schock war und wie hell das Licht ist.