Am Sonntag aber lieferte Pogacar einen Beweis seiner Stärke. Bei der ersten Bergankunft zog er seinen Konkurrenten unwiderstehlich davon und kam als Erster nach 161 Kilometern auf Höhe der Wallfahrtskirche von Oropa an. Dabei hatte Pogacar kurz vor dem Anstieg noch einen Platten gehabt und war sogar gestürzt. Doch fast mühelos fuhr er wenig später ins Rosa Trikot des Spitzenreiters. 45 Sekunden Vorsprung holte er bereits auf den Briten Geraint Thomas und den Kolumbianer Daniel Felipe Martinez heraus.
Der starke Auftakt des routinierten Profis Schachmann zeigt: Beim Giro ist einiges für den bergfesten Fahrer drin, auch wenn er sich am Sonntag einen Rückstand von rund zwei Minuten auf Überflieger Pogacar einhandelte. Der zweite Rang zum Start dürfte ihn beflügeln, im Baskenland hatte er nach der vorletzten Etappe sogar Aussichten auf den Gesamtsieg. Am Ende wurde es Rang 13.
Kräftemessen mit Topfavorit Pogacar
Für den Profi ist der Giro die erste Teilnahme bei einem Grand-Tour-Rennen seit 2022. Seit jenem Jahr quälte sich Schachmann, der zuvor zweimal die Rundfahrt Paris-Nizza gewonnen hatte, mit mehreren gesundheitlichen Beschwerden herum. Dazu gehörten verschiedene Viruserkrankungen, die ihn immer wieder ausbremsten. "Das war natürlich keine einfache Zeit bei mir. Aber das gehört bei vielen Menschen dazu in ihrem Leben. Ich bin froh, dass ich da durch bin und habe damit abgeschlossen", sagte Schachmann.
Das leidenschaftliche Kräftemessen mit Pogacar (25) im Sprint belegte dies eindrucksvoll. Dass Favorit Pogacar am 26. Mai in Rom die begehrte "Trofeo Senza Fine" in die Höhe stemmen wird, ist laut vielen Experten nahezu gewiss, sofern keine Stürze und Krankheiten den Top-Star ausbremsen. "Es ist unwahrscheinlich, dass ihn hier jemand schlagen kann", sagte Schachmann. "Aber auch bei den letzten Tour-de-France-Rennen hat man gesehen, dass er nicht unschlagbar ist", fügte er hinzu. Direkt zum Auftakt hat der Bora-Profi das zumindest bewiesen.