Manhattans Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg muss nun entscheiden, ob er ein neues Verfahren gegen Weinstein einleitet. Man werde "alles in unserer Macht Stehende tun, um diesen Fall erneut zu verhandeln", teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit.
Haleyi: Aufhebung des Urteils "niederschmetternd"
Die frühere Produktionsassistentin Mimi Haleyi, eine der Hauptzeuginnen der Anklage, hatte in dem New Yorker Prozess teils unter Tränen ausgesagt und vor der Jury angebliche Übergriffe Weinsteins geschildert. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrer Anwältin Gloria Allred sagte Haleyi nun, dass sie es in Erwägung ziehe, bei einem weiteren Prozess wieder auszusagen, obwohl die Erfahrung "traumatisierend" und "furchterregend" gewesen sei.
Die Aufhebung des Urteils gegen Weinstein sei "niederschmetternd". Die Richter hätten damit eine "extrem entmutigende" Botschaft für Opfer von sexueller Gewalt überall vermittelt.
Der erste Weinstein-Prozess markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte damals die #MeToo-Bewegung maßgeblich mit ausgelöst. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorgeworfen.