Köln beginnt ohne klassischem Stürmer
Die Offensive ist seit Saisonstart Kölns Schwäche. Und in diesem wichtigen Spiel begann Schultz sogar ganz ohne gelernten Stürmer. Davie Selke und Mark Uth fehlten verletzt, Steffen Tigges und Sargis Adamyan saßen auf der Bank. Wie bis zur 68. Minute erneut auch Kapitän Florian Kainz. Kein Stürmer, aber ebenfalls eine Offensivkraft.
Im Offensivzentrum begann in Alidou ein klassischer Flügelspieler. Doch der agierte höchst unglücklich. Bezeichnende Szene: Nach einem Schuss aus rund 20 Metern und zentral guter Position hätte es beinahe Einwurf gegeben (35.).
FC mit beherztem Spiel nach vorn
Dennoch begannen die Kölner im Gegensatz zu den vergangenen beiden Partien zumindest mit beherztem Spiel nach vorn. Linton Maina hatte schon in der 3. Minute eine gute Chance zur Führung, verzog aber aus zehn Metern knapp. Nach 17 Minuten fälschte Eric Martel einen Schuss von Jan Thielmann mit der Hacke gefährlich ab, doch Noah Atubolu im Freiburger Tor ließ sich nicht überlisten.
Die Freiburger tauchten zunächst gar nicht vor dem Kölner Tor auf, doch als sie es taten, war das 0:1 nahe: Vincenzo Grifo köpfte in seinem 200. Bundesliga-Spiel für die Breisgauer aus fünf Metern nur haarscharf vorbei (20.). Bis zur Pause wurde es nun ein zähes Ringen ohne große Aufreger vor beiden Toren. Die Kölner Zuschauer merkten, dass die Spieler das Nachdenken begannen und feuerten ihr Team mit extrem lauten Gesängen an.
Vielleicht auch davon angetrieben verstärkten die Kölner bei immer stärker werdendem Dauerregen nach der Pause die Vehemenz ihres Anrennens. Doch wie so oft fehlten die Mittel. Eroberte Bälle gingen schnell wieder verloren, es war zu wenig Struktur und Kreativität in den Kölner Angriffsbemühungen. Und nach knapp einer Stunde musste auch noch Abwehrchef Jeff Chabot, wie fast immer in den letzten Wochen der beste Kölner, angeschlagen vom Feld. Alidou hatte in der 71. Minute dennoch die ganz große Chance, doch Atubolu hielt stark mit einem Arm.